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24

August
2021

von Tonn

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Wir haben keine Werte – wir entscheiden uns für sie

Was sind Werte?

Werte oder Wertvorstellungen sind Eigenschaften und Ideale, die einer Person oder auch einer Unternehmung wichtig sind. Werte sind unser emotionales Korrektiv. Wir erkennen das vor allem an den Gefühlen mit denen wir bei Entscheidungen in unserem Leben konfrontiert werden. Wir sind gerne Teil von etwas, dessen Werte wir teilen. Genauso wenden wir uns von dem ab, dessen Werte nicht mit unseren übereinstimmen oder in Einklang zu bringen sind. 

Ob privat oder beruflich: Stimmen unsere Werte mit dem des gegenüber überein fühlen wir uns wohl.

Schnell wird klar: Werte bestimmen unser Handeln. In den meisten Fällen sind wir uns dessen gar nicht bewusst – wir orientieren uns instinktiv an unseren Werten. Auch unsere Beziehungen werden durch unsere Wertvorstellungen beeinflusst. Ganz egal ob Arbeitsbeziehungen, freundschaftliche Beziehungen oder Liebesbeziehungen – immer wenn Menschen sich begegnen findet unterbewusst eine Beurteilung statt. Das Ergebnis dieser Beurteilung entscheidet darüber, ob wir eine Person schätzen und sympathisch finden, oder ob wir Abneigung ihr gegenüber verspüren. 

Man neigt dazu zu sagen “Meine Werte sind … “. Dabei sollte man sich immer daran erinnern: Werte sind nichts statisches, was wir besitzen, nicht unser Eigentum. Vielmehr sind Werte Orientierungsstützen, von denen wir uns leiten lassen und nach denen wir streben. Wir haben keine Werte – wir entscheiden uns für sie.

Persönliche Werte

Werte sind für uns alle relevant – in ihnen werden unsere Einstellungen und Überzeugungen gespiegelt. Den ganzen Tag über begegnen wir Werte-Entscheidungen. Beim Zähneputzen mit der Bambus- oder Plastikzahnbürste, auf dem Weg zur Arbeit mit Fahrrad, Bahn oder Auto, in der Mittagspause am Schnellimbiss oder im veganem Restaurant, nach Feierabend im Bio-Laden oder Discounter und auch bei der Gestaltung des Abendprogramms: Sport, Fernsehen, Lesen, Freunde treffen, etc.

Obwohl die meisten von uns bei den genannten Entscheidungen eine klare Antwort finden, sind sich nur die wenigsten von uns ihrer Werte wirklich bewusst. Um Ihren Werte-Raum herauszufinden probieren Sie einen Tag lang folgendes aus: Gestalten Sie diesen Tag entgegen Ihrer üblichen Entscheidungen. Nehmen Sie das Auto anstelle des Fahrrades, wählen Sie den Schnellimbis und nicht das Restaurant und verbringen Sie einen Abend alleine vor dem Fernseher. Sie werden schnell merken was Ihnen wichtig ist und nach welchen Werten Sie streben. Hier wird deutlich was mit emotionalem Korrektiv gemeint ist: Ein ungutes Gefühl macht sich in Ihnen breit und Sie sind sich ein Stück weit selbst fremd.

Es lohnt sich die eigenen Werte zu identifizieren – denn nur wer seine Werte kennt kann bewusst nach ihnen leben. Neben dem Experiment für einen Tag seine Entscheidungen herumzudrehen, gibt es einige Leitfragen, die beim Herausarbeiten der eigenen Werte hilfreich sein können. Nachfolgend haben wir Ihnen ein paar Beispiele aufgelistet:

  • Was verbindet mich mit meinen Freunden?
  • Warum sind alte Freundschaften auseinander gegangen?
  • Wann fühle ich mich unerfüllt, wann erfüllt?
  • Wo liegen meine Stärken, wann fühle ich mich motiviert?
  • Wann fällt mir etwas leicht, wann schwer?

Wir fühlen uns zu Menschen mit gleichen oder ähnlichen Werten hingezogen – Freundschaften entstehen.

Im Abschnitt “Werte gliedern – zurechtfinden in der Menge” werden wir ein Modell vorstellen, das uns hilft die Werte in Bereiche zu gliedern. Daraus können wir verschiedene Werte-Typen herleiten (Kapitel Werte-Typen). Vorher möchten wir aber noch auf die Bedeutung von Werten in Unternehmen eingehen.

Werte im Unternehmen

Nicht nur Personen streben nach “ihren” Werten, auch Unternehmen tun dies. Vielen Unternehmen fehlt die klare Definition ihrer eigenen Werte. Das macht es Außenstehenden schwer das Angebot von dem der Mitbewerber zu unterscheiden. Definierte Werte helfen nicht nur Außenstehenden, sie wirken auch nach innen. Sie helfen eine Kultur zu erschaffen. Es entsteht ein gemeinsames Grundverständnis über das Miteinander. MitarbeiterInnen identifizieren sich besser mit dem Unternehmen, wenn sie es auch mit den Werten tun. Somit wird die Loyalität und das Zugehörigkeitsgefühl der Belegschaft gestärkt. Werte dienen allen Beteiligten als Orientierung, sie entspannen Konflikte und machen die Kommunikation im Unternehmen bewusster. 

Werte eines Unternehmens helfen nicht nur dabei sich von den Mitbewerbern abzugrenzen, sie steigern auch die Glaubwürdigkeit Ihres Unternehmens. Immer mehr Kunden möchten wissen wofür ein Unternehmen steht. Die sogenannten Hygiene-Werte, wie Qualität oder Flexibilität sind kein Alleinstellungsmerkmal mehr und werden von den Kunden vorausgesetzt. Passen die herausstechenden Werte und die Arbeitsweise von Kunde und Lieferant zusammen bildet dies die Basis für eine vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit. 

Werte gliedern – zurechtfinden in der Menge

Es existieren eine Vielzahl von Werten. Sicherlich kennt jeder von Ihnen Blätter mit Tabellen voller Werten. Die Herangehensweise ist dabei oft “Markieren Sie die Werte, die Sie am ehesten leben”. Erfahrungsgemäß bringt dieses Vorgehen eine Einschätzung mit sich, die eher dem Wunsch des Einzelnen entspricht, aber nur wenig Übereinstimmung mit den tatsächlich gelebten Werten aufweist.

Alle Werte kann man in die sechs menschlichen Bedürfnisbereiche einordnen. Somit entstehen Werte-Räume, deren Übergänge fließend sind. In einer Wabe dargestellt, bilden gegenüberliegende Bedürfnisbereiche Gegensätze.

Die 6 menschlichen Bedürfnisbereiche

Alle Werte lassen sich nun in einen der Bedürfnisbereiche einordnen. In der oberen Hälfte der Wabe finden wir progressive Werte, in der unteren eher konservative. Auf der linken Seite stehen eher menschliche und rechts eher technische Werte. Je weiter außen in der Wabe ein Wert steht, desto stärker steht er für den jeweiligen Wertebereich. Bei der Diskussion über Werte verliert man sich dank dieser Einteilung nicht mehr in einzelnen Begriffen, sondern betrachtet eher die Werte-Bereiche.

Werte sind nicht zwingen Substantive. Genau so sind Verben und Adjektive möglich. Substantive hören sich oftmals an, wie ein Besitz. Auch, wenn Werte, wie wir bereits wissen, kein Besitz sind sondern etwas, an dem wir uns orientieren. Verben verdeutlichen unsere Art und Weise zu handeln und Adjektive eignen sich gut um Eigenschaften zu beschreiben und verbinden Werte mit der emotionalen Ebene.

Das Werte-Matrix der Substantive

Werte-Typen

Personen und ihre Werte können in sogenannte Werte-Typen eingeteilt werden. Kein Mensch wird dabei voll und ganz einem einzigen Werte-Typ angehören. Vielmehr streben die meisten Personen nach Merkmalen mehrerer Typen, haben aber meist einen Schwerpunkt in einem Typ.

Es gibt einige Leitfragen die helfen können den eigenen Werte-Typ zu erkennen. Nachfolgend haben wir Ihnen einige beispielhaft aufgelistet:

  • Welche Werte sind mir in meiner Freizeit wichtig?
  • Mit welchen Wertvorstellungen fühle ich mich verbunden?
  • Welche Konflikte habe ich mit anderen und welche Werte spielen dabei eine Rolle?
  • Was ist mir in Partner- und Freundschaften wichtig?

Die 12 Werte-Typen

 

Im zweiten Teil unserer Werte-Serie geben wir Ihnen Tipps wie Sie konkret Werte festlegen und was Sie tun können um diese in Ihrem Unternehmen zu etablieren.