Zwei junge Unternehmer haben eigentlich nur den Wunsch, die Geschichte ihrer Großeltern zu erzählen. Dann entdecken sie, dass für viele Familienunternehmen in der eigenen Geschichte ein großer Schatz verborgen liegt. Jetzt helfen sie anderen, diesen Schatz zu heben.
Opa erzählte mal wieder spannend wie immer: aus seiner Kindheit, dem Krieg, der Zeit des Wirtschaftswunders –viele wert-volle Erfahrungen für die Gegenwart und damit sein wichtigstes Vermächtnis. Manuel und Simon Laufer hatten ihren Großeltern seit der Kindheit gerne zugehört. An diesem Abend im Winter 2012 beschlossen die beiden Cousins, die erzählten Erinnerungen in Buchform zu bringen.
„Auch wenn es ein privates Projekt war, wollten wir keine halben Sachen machen“, blickt Manuel Laufer auf die Entstehung der Memoiren zurück. Der Inhaber einer Werbe- und Kommunikationsagentur in Karlsruhe ist seit mehr als 15 Jahren Dienstleister für mittelständische Unternehmen und weiß deshalb um die Bedeutung von Qualität und Sorgfalt im Detail. Er kümmerte sich um Design, Layout, Bildgestaltung und Druck, sein Cousin Simon Laufer bereitete als gelernter Journalist die Inhalte redaktionell auf. Die Resonanz auf das Buch war so groß, dass die beiden nach weiteren Anwendungsfeldern für eine solche Chronik suchten. „Wir kommen beide aus Baden-Württemberg“, sagt Manuel Laufer. „Da gehören inhabergeführte Unternehmen zum Alltag, für die solides Wirtschaften über allem steht.“ Die Idee: gerade kleine und mittlere Unternehmen haben mit ihrer Familiengeschichte beste Möglichkeiten, Werte und Haltungen auf angemessene Art in die Öffentlichkeit zu bringen. In der Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte einer Firma steckt ihre DNA, ihr Wesenskern. Damit lässt sich auf eine nachhaltigere Art werben als mit einfachen Slogans oder Fernsehspots.
Dazu kam noch die journalistische Berufserfahrung von Simon Laufer. „Gerade in den letzten Jahren entdecken Marketing und PR das Storytelling für sich“, stellt er fest. „Die Hirnforschung hat bewiesen, dass Geschichten viel besser im Gedächtnis bleiben als bloße Zahlen und Fakten. Und welche Geschichte ist interessanter und wirkungsvoller als die eigene?“ Bald entwickelten sie eine Firmenchronik für ihren ersten Kunden, einen mittelständischen Hersteller von Matratzen in Schleswig-Holstein.
In monatelanger Arbeit trugen die beiden Cousins Bilder und Archivmaterial zusammen, führten Interviews und schrieben die Geschichte von Hinrich Wulff und seiner Familie anschaulich auf. „Die Chronik trifft unsere Firmengeschichte auf den Punkt – und transportiert Werte und Haltungen, die uns bis heute prägen und stark machen“, sagte Hinrich Wulff nach Abschluss des Chronik-Projekts.
Ein Schlüsselmoment für die Chronik-Unternehmer war eine Mitarbeitertagung der Firma Wulff. Zum ersten Mal bekamen dort viele von ihnen die Chronik zu Gesicht– und beschlossen sofort, eine Kurzfassung davon in Auftrag zu geben, um sie künftig offensiv im Vertrieb einzusetzen. „Das war wie ein Ritterschlag“, kommentiert Manuel Laufer voller Stolz. Inzwischen ist die sechsseitige Broschüre standardmäßig im Portfolio, genauso wie ein Schnupper-Workshop zum ersten Eintauchen in die eigene Geschichte.
Die Besonderheit der Laufer-Chronik: hier kommen auf einzigartige Weise private Erinnerungen und die Geschichte des Unternehmens zusammen. Mit Hilfe modernen Storytellings werden Werte und Grundsätze nicht einfach beschrieben, sondern durch Geschichten lebendig erzählt. So entsteht ein greifbares Gesamtbild eines Familienunternehmens, das für Kunden, Geschäftspartner und auch die eigenen Mitarbeiter an Gestalt, Sympathie und Anziehungskraft gewinnt.
Die Geschichte der Familien-Unternehmer geht also weiter – man darf gespannt sein auf die nächsten Kapitel.