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Die Agentur für Identität und Strategie Martes New Media informiert ...

08

Juli
2011

von MARTES NEW MEDIA

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Plakatgestaltung

Plakate sind das älteste Mittel zur Außenwerbung. Im 16. Jahrhundert tauchte das Wort „Plakat“ erstmalig in den Niederlanden auf. Die Holländer hatten zu damaligen Zeiten während des Befreiungskampfes gegen die Spanier Flugblätter mit Kleber an Mauern und Häuserwände geklebt. Papierbögen dieser Art wurden früher „Plakatten“ genannt. In Frankreich wiederum wurden sie als „plaque“, was „Platte oder Täfelchen“ bedeutet, bezeichnet. Eine weitere Variante war „placard“, die Bedeutung für „Anschlag“. Bereits in vorchristlicher Zeit waren die ersten Vorläufer des Plakates zu finden. So wurden zum Beispiel im antiken Rom die Gesetzestexte auf Holztafeln an öffentlichen Plätzen angebracht. Auch behördliche Bekanntmachungen waren davon betroffen. Ebenso könnte man das von Martin Luther im Jahr 1517 an der Schlosskirche angebrachte Thesenpapier zum Ablasshandel als ein Plakat bezeichnen.

 

A.I.D.A

Für ein erfolgreiches Plakat sollte man das sogenannte A.I.D.A – Modell verfolgen. Dieses setzt sich wie folgt zusammen:

Attention (Aufmerksamkeit): Sinn und Zweck eines Werbeplakates besteht darin, die Aufmerksamkeit des Betrachters oder eines potentiellen Käufers zu wecken. Nicht immer stellt es sich als einfache Aufgabe heraus, da der Mensch tagtäglich mit einer großen Anzahl von Werbung konfrontiert wird. Kreative und ausgefallene Ideen als auch absolute Hingucker sind das A und O. Das Plakat soll Aufmerksamkeit erregen, allerdings sollten starke Kontraste vermieden werden.

Interest (Interesse): Der wichtigste Part eines Plakates ist, dass seine Botschaft beim Betrachter ankommt, seinen Blick eine Weile auf sich zieht und Interesse auslöst. Das Interesse ist der springende Punkt, bei dem der Betrachter beginnt sich Gedanken zu machen und sich mit der Botschaft oder dem Produkt zu beschäftigen.

Desire (Verlangen): Das Verlangen nach dem Produkt soll geweckt werden. Das kann auf emotionaler oder rationaler Basis geschehen. Der Betrachter bekommt Gründe genannt, warum er das beworbene Produkt kaufen soll. Dies könnten beispielsweise besondere Vorteile, wie ein günstiger Preis, technische Leistungsdaten oder besondere Features sein.

Action (Handlung): Hierbei soll die eigentliche Handlung, dass Bedürfnis zum Kauf des Produktes, ausgelöst werden. Die Werbung kann das beeinflussen, indem sie befristete Sonderangebote oder limitierte Auflagen anbietet. Ein ansprechendes Abbild des Produktes als auch Kontaktinformationen für einen Onlinekauf spielen hierbei eine Rolle.

 

KISS

Keep it short an simple. Das ist das Prinzip einer professionellen Werbebotschaft auf einem Plakat. Ein einfach verständlicher, kurzer Text, den das Auge schnell erfassen und verstehen kann. Je länger ein Wort ist, desto länger braucht der Verbraucher es zu erblicken und umso sperriger wirkt es. Die wesentliche Textbotschaft sollte ca. 5 Worte betragen. Das menschliche Auge benötigt in etwa 2 Sekunden Zeit diesen Text zu erfassen und zu verarbeiten.

 

Das moderne Bildplakat im Vergleich zu früher

Jahrzehnte lang war die Farblithographie der Standard in Sachen Plakatdruck. Nach dem 2ten Weltkrieg wurde er vom Siebdruck und Offsetdruck abgelöst. Zudem warben Plakate damals überwiegend für Tanzlokale und einzelne Verbrauchsartikel. Heute wird damit die ganze Welt der Waren angeboten sowie Dienstleistungen und politische Interessen. Die zu Anfang damalige überragende Position des Plakates als Werbemittel im Vergleich zu anderen Medien hat stetig an Bedeutung verloren. Gründe hierfür war die unaufhaltsame Weiterentwicklung der Presse, des Rundfunks, des Fernsehens und des Internets. Befragungen der Bevölkerung ergeben, dass plakative Werbung als weniger störend empfunden wird, als Fernsehwerbung mit der man zwangsläufig konfrontiert wird.

 

Der Ablauf einer Plakatgestaltung

Inhalte bestimmen: Sobald man weiß, was vermarktet oder verkauft werden soll, ist der wichtigste Schritt sich Gedanken über alle Bestandteile des Plakates zu machen. Welche Elemente müssen integriert werden? Das wohl wichtigste Element in einem Plakat stellt das eigentliche Produkt dar. Des weiteren sollte das Firmenlogo aufgeführt werden. Es ist wichtig sich Gedanken darüber zu machen was für ein Text oder Slogan verwendet werden soll und zu entscheiden, in welcher Schriftart dieser dargestellt wird. Auch die Farbe des Textes muss wohlbedacht gewählt werden, wobei diese mitunter von der Farbgebung des Plakates abhängig ist. Handelt es sich bei dem Plakat um eine Veranstaltung müssen zusätzlich die Termine und die Veranstaltungsorte angegeben werden. Handelt es sich beispielsweise um ein elektronisches Gerät, müssen Produktdaten, Preise und gegebenenfalls bei Sonderaktionen ein Datum der Auslaufzeit angegeben werden. Je nach Produkt, können die Informationen in einem Plakat stark variieren oder von einander abweichen, weshalb ein sorgfältiger Bedacht aller Inhalte und Informationen absolute Priorität aufweist. Ebenso sollte man beachten, ob das Plakat im Hochformat oder Querformat gestaltet wird. Oftmals ist es besser sich für das Hochformat zu entscheiden, da sie beispielsweise besser an Türen zu platzieren sind.

Gestaltungsideen: An nächster Stelle müssen alle Gestaltungsideen in Form von sogenannten Scribbles auf Papier festgehalten werden. Hierbei werden alle notwendigen Elemente und Informationen des Plakates in Form von einer Bleistiftzeichnung in verschiedenen Anordnungen und Variationen zu Papier gebracht. Ist das geschehen, werden alle Scribbles auf Ihre Funktionalität geprüft und sorgfältig in Augenschein genommen. Hat man sich für eine oder mehrere Varianten entschieden, können diese natürlich bei Bedarf ausgearbeitet und colouriert werden. Bei den möglichen Anordnungen der Elemente muss ebenso bedacht werden, dass Plakate in der Öffentlichkeit des öfteren von Autos, Müllcontainern oder Verkehrstafeln bedeckt werden. Schließlich sollte kein Logo oder keine wichtige Kernaussage verdeckt sein.

Die Umsetzung: Die Umsetzung der Scribbles erfolgt am Computer mit den dafür vorhergesehenen Gestaltungsprogrammen. Hier werden in einem angepassten Dokument alle Einstellungen so vorgenommen, wie sie auf dem Scribble zu sehen sind. Es soll vermieden werden, dass zu viele verschiedene Farben und Schriften in dem Plakat untergebracht werden. Farben gleichen Farbtons, oder Schriften der selben Schriftfamilie können durchaus verwendet werden, sofern es dezent gehalten ist und nicht übertrieben wirkt. Die gestalterischen Entscheidungen die zu treffen sind, sind abhängig von der Gesamterscheinung des Plakates und dem, was es dem Betrachter mitteilen möchte.

Die Prüfung: Bevor die Daten in den Druck gehen, ist der wichtigste Aspekt zum Abschluss des Projektes, die Prüfung des Plakates auf seine Tauglichkeit. Das Plakat muss in Originalgröße ausgedruckt und auf die Entfernung betrachtet werden. Oftmals sehen die Dinge bei der Arbeit am Computer in kleinerer Darstellung optisch passender aus, als im Großformat auf die Entfernung. Hierbei wird geprüft, ob der Schriftgrad groß genug ist und die Schrift gut leserlich. Die optimale Anordnung und Zusammengehörigkeit der einzelnen Elemente muss erneut überprüft werden. Die Größe des Produktes bzw.(die Auffälligkeit der Veranstaltung), somit also der Hauptbestandteil und die Werbebotschaft des Plakates muss in Relation zur Größe das Plakates im allgemeinen stehen. Somit sollte der Titel inklusive des Hauptmotivs mindestens 80 % der Fläche einnehmen. Das größte Plakat verliert seine Wirkung wenn nicht offensichtlich zu sehen ist, für was geworben wird, oder das Produkt neben den anderen Elementen untergeht.

 

Die Wahl der Schrift

Die Schrift ist ein wesentlicher Bestandteil eines Plakates und dem, was es aussagt. Die Aussage der Schrift sollte passend zu der Botschaft sein die das Plakat vermittelt. Es wäre beispielsweise unangebracht, auf einem Plakat das den neusten Computer anbietet, eine zarte feine Schnörkelschrift zu verwenden. Zudem wäre die Lesbarkeit eingeschränkt. Wirbt zum Beispiel ein Designer für Mode aus zarten und weichen Stoffen, wäre es unpassend eine dicke klobrige Schrift zu verwenden. Die Art der Schrift sollte nicht dem widersprechen was das Plakat darstellt. Gegensätze ziehen sich an, wobei hier im Vordergrund steht ein bündiges, aufeinander abgestimmtes und zusammengehöriges Erscheinungsbild zu schaffen. Die Größe der Schrift sollte mindestens 5 % der Plakathöhe betragen.

 

Die Auswahl der Farben

Ebenso die Wahl der Farben ist Produkt – bzw. Veranstaltungsabhängig. Wer für eine musikalische Veranstaltung werben möchte, die eine junge Zielgruppe anspricht, ausgeflippt und peppig ist, sollte es vermeiden eintönige und langweilig Farben zu verwenden. Eine Bank wiederum, die beispielsweise günstige Kredite anbietet, sollte kein kunterbuntes Farbenspiel wagen, da die Gefahr bestünde, den Eindruck von mangelnder Seriosität entstehen. Um ein Firmenlogo oder Text auffälliger zu gestalten wäre es ratsam unähnliche Farben zu nutzen. So könnte zum Beispiel ein Plakat das weitgehend in Blau gehalten ist eine Orangene Schrift nutzen um diese hervorzuheben. Ebenso können die Farben, bzw. auch Farbverläufe, die Blicke des Betrachters lenken.

 

Die Platzierung der Elemente

Der Blickfang eines Plakates ist das Element für das geworben wird. Es muss gut sichtbar und großflächig, am besten mittig auf der Fläche des Plakates zu sehen sein. Ist neben dem werbenden Produkt ein Gesicht auf dem Plakat vorhanden, sollte dieses unbedingt in räumlicher Nachbarschaft zum Artikel Verwendung finden. Andernfalls könnte es passieren, dass der Artikel unbewusst nicht richtig realisiert wird, da das Gesicht durch seine dominierende Rolle eine stark ablenkende Wirkung haben könnte.

 

Bildsprache

Ein Bild wirkt durch seine inhaltliche Absicht und seine formale Gestaltung auf den Betrachter. Sie wecken Gefühle und können zudem Spannungen oder Entspannungen auslösen, da sie auf das Unterbewusstsein eines Menschen wirken. Aufgabe ist es ein Motiv zu finden, das auf die mitzuteilende Aussage zugeschnitten ist. Bildsprache ist ein Kommunikationssystem ähnlich der gesprochenen Sprache. In dem Falle ist der Gestalter der „Sprechende“, der Betrachter der „Hörende“. Bilder können mehr Informationen und Emotionen vermitteln, als das auf knappem Platz mit Worten möglich wäre. Die Emotionen die ein Bild vermitteln müssen glaubwürdig sein. Ein „lächeln“ ist nicht gleich ein „glaubwürdiges lächeln“. Ein gekünsteltes Lachen ist nicht in der Lage die eigenen Gefühle anzusprechen. Bei der Plakatgestaltung muss das Motiv nicht zwingend im Einklang zu der Typografischen Aussage stehen. Es gibt auch die Möglichkeit einer „Antithese“. Ein Beispiel hierfür könnte ein überfülltes Warenregal sein, dass als Motiv gegen die Hungersnot in der Welt verwendet wird.